Im August 2013 fahren wir mal wieder nach Frankreich um Urlaub zu machen. Wir sind Silke (ich), Michael und unser Sohn Kristof (6 Jahre). Unser Ziel ist die französische Atlantikküste, ein Campingplatz in Soulac sur Mer unweit von Bordeau. Hier waren wir schon ohne Kristof zweimal zelten. Doch bis wir dahin gelangen werden wir noch einige Zwischenstationen einlegen.
Wir fahren zuerst nach Filderstadt bei Stuttgart zu lieben Freunden. Es ist Samstagabend, die Sonne strahlt und wir grillen im Garten. Es ist wieder einmal sehr lecker. So stellt man sich den perfekten Start in den Urlaub vor. Am Sonntag spielen wir noch Kristofs neues Lieblingskartenspiel „Bohnanza“ dabei sitzen wir wieder im bunt blühenden Garten. Es fällt fast etwas schwer jetzt ins Auto zu steigen und zu unserem ersten Campingplatz zu fahren.
Gegen 17.00 Uhr erreichen wir unser Ziel, Neustadt am Titisee. Wir bekommen Platz 149 auf dem Campingplatz „Sandbank“ und stellen hier auch sofort unser kleines Zelt auf. Dann springen wir kurz in den See rasch ein paar Züge schwimmen. Dann fahren wir rein nach Neustadt und schauen uns in einem Souvenirladen mit vielen Kuckucksuhren und einer Weihnachtsabteilung um. Jetzt haben wir so langsam wieder Hunger. Wir stellen uns brav in eine Schlange bei einer Pizzeria. Hier wollen heute wohl nicht nur wir etwas essen. Aber es geht dann doch recht fix und wir bekommen einen Tisch. Die Pizzas sind auch echt gut. Nachdem schauen wir noch kurz von dieser Seite zum See und begeben uns dann zurück zu unserem Zelt.
Das ist einer schöner Flecken Erde hier. Vielleicht kommen wir ja bald mal für einen Kurzurlaub wieder her. Denn am nächsten Morgen bleibt uns nicht viel Zeit. Wir Frühstücken und fahren dann gegen 10.30 Uhr über Freiburg nach Frankreich. Am Anfang hält uns eine Baustelle ganz schön auf aber mit ein paar kurzen Stopps für Snacks und Toilette kommen wir ca. 18.30 Uhr in Murol an.
Wir befinden uns nun in der Auvergne, Murol ist ein französisches Bergdorf im Departement Puy-de-Dôme. Unser Campingplatz ist „Camping l‘Europe“ und er ist recht groß. Wir bekommen einen entsprechend großen Stellplatz für unser großes Zelt für die nächsten drei Nächte. Heute bauen wir nur noch das Zelt auf essen von unseren Vorräten Abendbrot und schauen uns kurz den Platz an. Dann verkriechen wir uns in unseren Schlafsäcken. Es wird recht frisch in dieser Höhe trotz Hitze am Tag und wir haben nur die dünnen Schlafsäcke eingepackt. Das bereuen wir nun etwas. Beim nächsten Mal sollten wir so etwas beachten.
Der nächste Tag ist voller Erlebnisse. Wir holen frisches Baguette und frühstücken. Dann setzen wir uns in´s Auto und fahren zu den Seilbahnen Richtung Mont Dore. Unser Ziel ist der „Puy de Sancy“. Die Seilbahn bringt uns von 1360 m auf 1780 m. Von hier bis zur Spitze sind es noch ca. 100 Höhenmeter. Es geht über Treppen und Holzstege immer höher.
Um uns herum sind grüne Wiesen und es blühen Blumen in allen Farben. Immer wieder gibt es Verschnaufpunkte mit herrlicher Aussicht auf manchmal bedrohlich aussehende Wolken und die grünen Vulkankrater. Der Weg ist gut besucht aber es gibt kein Gedränge. Nachdem wir uns nun umgeschaut haben geht es wieder zurück zur Seilbahnstation. Dort gibt es einen deftigen Imbiss der aus Salami, Käse, Speck und Baguette sowie einem Glas Roséwein besteht. Genau das Richtige! Wir lassen es uns schmecken. Dann fahren wir wieder runter mit der Seilbahn. Wir kaufen im Intermarché in La Bourboule ein und dann geht es zurück zum Zeltplatz. Kristof schläft von der Erschöpfung ein. Zurück auf dem Campingplatz geht es aber noch kurz in den Pool bevor wir unser Abendessen heute grillen.
Der Tag ist aber noch nicht zu Ende. Gegen 20.00 Uhr machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Burg Murol. Hier soll es heute ein Laserspektakel geben. So ist es zumindest auf den Bannern im Dorf zu lesen. Wir müssen durch das Dorf hindurch an der Kirche vorbei und dann folgt noch ein kleiner Anstieg. Vor der Burg bildet sich schon eine Schlange. Die meisten Leute haben Karten reserviert. Wir fragen am Einlass ob wir uns die Show auch anschauen können. Der Mann sagt uns dass heute eine Chance bestünde, dass es aber in französischer Sprache ist. Natürlich aber viele Bilder und Lichteffekte zu sehen sein werden. Wir entscheiden uns zu bleiben und werden dafür belohnt. Es gibt eine fantastische Lasershow über die Geschichte der Burg. Die Bilder werden an die Mauern geworfen. Es treten Gaukler und Feuerspucker auf und am Ende gibt es noch ein Ritterturnier und Feuerwerk. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Am Schluss bekommt Kristof noch einen Splitter der gebrochenen Lanze und ist glücklich und nun auch müde. Es ist 23.00 Uhr als wir zurück laufen und dann auch gleich einschlafen.
Auch heute werden wir uns noch hier in der Vulkangegend aufhalten. Kristof holt das Baguette schon ganz allein aus dem Campingladen. Nach dem Frühstück geht es kurz zum Schwimmen und Kristof spielt an den Automaten die er hier für sich entdeckt hat. Dann fahren wir wieder Richtung Mont Dore und Verfehlen beim ersten Anlauf eine kleine Seitenstraße. Nachdem wir ein Stück zurückgefahren sind finden wir doch noch den Startpunkt unserer heutigen Wanderung. Ziel ist der Wasserfall „Grand Cascade“. Wieder geht es über bunt blühende Wiesen bis an das obere Ende des Wasserfalles. Kristof möchte gern unten ein Picknick machen. Wir entscheiden, dass Micha zurück zum Auto läuft und uns am Ende des Weges wieder abholt. Also gehen Kristof und ich die Treppen hinunter bis zum Fuße des Wasserfalles. Dort klettern wir ein wenig über die Steine und machen Fotos. Dann gibt es Reiscracker und Cola als Picknick auf dem Steg vor dem Wasserfall und wir gehen langsam weiter. Es geht immer am Fluss entlang Richtung Mont Dore. Es ist eine tolle Wanderung durch den Wald und kurz vor dem Ende kommt uns der Papa entgegen. Kristof hat viel zu erzählen und tolle Fotos zum Zeigen. Wir fahren nach Mont Dore, essen Panini und Burger und kaufen noch „Salamettis“ (kleine dünne Salamis). Auf der Rückfahrt im Auto schläft Kristof sofort ein. Am Zelt angekommen spielen wir noch ein wenig und Grillen dann wieder.
Am nächsten Tag verabschieden wir uns von der Auvergne. Nach dem Zusammenpacken geht es ca. 11.30 Uhr wieder auf große Fahrt. Aber Kristof freut sich schon auf das Wellen hüpfen.
Wir machen wieder nur kurze Pausen für Snacks und Toilette und sind dann endlich gegen 18.00 Uhr am Meer. Das letzte Stück von Bordeaux hat sich ganz schön gezogen. Genau also auf dem Campingplatz „Le Palace“ in Soulac sur Mer. Hier haben wir aber schon von zu Hause reserviert. Der Platz scheint uns zuerst etwas nahe am Sanitärtrakt, da es aber keine andere Möglichkeit gibt stellen wir unser Zelt hier auf. Der Platz ist völlig ausgebucht. Nun ja, Ferien wie soll es auch anders sein. Aber es stellt sich heraus, dass der Stellplatz doch gar nicht so schlecht ist. Strom und Wasser haben wir hier, groß ist die Fläche auch und wir sehen wenn der Andrang bei den Duschen nicht so groß ist. Die werden übrigens regelmäßig und häufig gereinigt. Nach dem Aufbau essen wir noch etwas und schauen kurz zum Meer. Auf dem Rückweg machen wir kurz Halt bei der Disco-musik und gehen aber dann doch früh schlafen. Die Musik ist noch eine Weile zu hören sowie auch die Kinder vom hell erleuchteten Spielplatz. Ca. um Mitternacht beruhigt sich dann alles.
Am nächsten Tag ist es fast bis Mittag recht ruhig auf dem Platz. Wir stocken unsere Vorräte nach dem gestrigen Feiertag im Supermarkt auf, da sind wir übrigens nicht allein. Dann erkunden wir den Platz und den Ort. Soulac sur Mer ist ein Badeort mit wunderschönen Häusern und mir fällt wieder ein falls mir mal einer so ein schenkt bleibe ich einfach hier. Das Licht ist magisch in der Sonne und das Meer aufbrausend aber einfach herrlich, da könne auch die deutschen Bunker die hier noch liegen nichts ändern.
Um mich hier nicht zu wiederholen endet hier meine tägliche Beschreibung. Es entwickelte sich so etwas wie eine Routine die nächsten 10 Tage. Am Meer waren wir außer einem Tag immer. Kristof hat schnell ein Buggy-Board bekommen und fleißig geübt mit den Wellen zu schwimmen. Und natürlich hat es riesigen Spaß gemacht in den Wellen zu hüpfen. Selten sahen wir die grüne Flagge aber nie die rote. Die Bademeister hatten viel zu tun. Schwimmen konnte Kristof hier nicht so gut ohne Brett. Dafür gab es aber den Pool. Hier waren wir nicht jeden Tag weil es doch recht voll war und das Meer einfach schöner war. Aber hier gab es ein paar lustige Rutschen, die Kristof am Ende auch allein heruntergerutscht ist. Also Spaß gab es hier auch jede Menge. Dann war natürlich noch der Spielplatz auf dem Gelände und Kristof hat mit uns fleißig Minigolf geübt. Am Anfang war es etwas schwer und er ist fast verzweifelt aber er wurde dann immer besser. Wir waren entweder mit dem Auto oder zu Fuß in Soulac und haben dort auch mal im Restaurant gegessen oder sind durch die Geschäfte geschlendert. Wir haben uns die Kirche angeschaut und den Markt. Einen Abend sind wir auf einem hundert Jahre alten Riesenrad gefahren, Kristof und ich. Da konnte man nebenher auch schaukeln. Und Kristof ist Autoscooter gefahren und eine Kletterwand hinaufgeklettert.
Zwei Ausflüge haben wir in der Zeit gemacht von denen ich berichten will.
Wir haben die Düne von Pilat besucht. Die „höchste Düne Europas“ befindet sich südlich von Arcachon. Sie ist 104 m hoch, 500 m breit und 2700 m lang und besteht aus 60 Millionen Kubikmeter Sand. Vorher gibt es riesige volle Parkplätze Souvenirshops und Kioske an denen man zuerst vorbeikommen muss. Die Düne beeindruckt uns immer wieder und Kristof sah sie zum ersten Mal. Er war auch am schnellsten oben quer durch den Sand. Wir haben uns die Plastikstufen heraufgewunden. Oben gibt es eine herrliche Aussicht auf die Bucht und das Meer. Kristof hüpft und springt nur so durch den Sand und rennt oder rollt auf der anderen Seite nach unten. Hier ist ein schmaler Strand und man kann herrlich im Meer baden, das hier ruhiger ist als in Soulac. Wir erfrischen uns also und machen uns dann wieder auf den beschwerlichen Weg nach oben. Kristof macht es aber wenig aus wobei wir ganz schön zu schnaufen haben.
Wir kaufen noch ein paar Souvenirs und fahren nach Arcachon. Dort setzen wir uns an den Strand und Kristof versucht mit den leichten Wellen auf den Buggy-Board zu treiben. Dann essen wir Hühnchen in einer Tappas-Bar und fahren wieder zurück zum Zelt.
Der Nächste Ausflug führte uns in die Altstadt von Bordeaux. Wir parken in der Nähe eines kleineren Shopping-Centers. Dann fahren wir ein Stück mit der Straßenbahn zur Cathédrale Saint-André. Die schauen wir uns genauer an. Sie hat riesige bunte Fenster und tolle bunte Säulen. Dann teilen wir uns ein großes Sandwich und besteigen den Turm daneben, den Tour Pey-Berland. Hier hat man eine herrliche Aussicht über die ganze Stadt und schaut genau auf die Kirche von eben. Als nächstes geht es wieder kurz in die Straßenbahn und zum Ufer des Chartrons. Hier suchen wir die Wassergärten. Eigentlich konnten wir uns da nichts darunter vorstellen. Aber Kristof ist schnell bei den vielen Kindern und Erwachsenen, die sich hier erfrischen. Es ist ein viereckiger Platz und der Boden ist mit Wasser überzogen.
Alle plitschen und platschen hier fleißig herum oder laufen nur langsam durch das kühle Nass. Es spritzt und juchzt überall. Dann ist das Wasser auf einmal weg. Jetzt kommt es ganz leicht aus kleinen Düsen am Baden wieder hervor. Es bildet sich Nebelfläche über den Boden dann plubbert es ganz leicht und es ist wieder eine Wasserfläche entstanden und der ganz Spaß geht von vorn los. Tolle Idee für so heiße Tage wie heute. Dann geht es zurück durch die Rue St. Remi mit einem kurzen Ausflug ins Galeria La Fayette. Auf dem Rückweg gibt es dann einen Burger und dann geht auch dieser Tag, der einzige wo wir nicht im Meer badeten zu Ende.
Die letzten Tage in Soulac sur Mer haben wir noch genossen, indem wir am Strand bis zu Ort liefen und in der Strandbar aßen. Am Abend beobachteten wir den Sonnenuntergang am Meer mit einer Pizza und einer Flasche Wein. Dann waren auch diese Tage voller Sommersonne zu Ende.
Die Heimfahrt am 24.08. wird noch einmal ziemlich anstrengend. Wir fahren diesmal nicht über Bordeaux, sondern über Royan mit der Fähre über die Gironde. Schon lange vorher stehen wir in der Autoschlange. Also steigen Kristof und ich aus und wir laufen bis zur Fähre. Eine fährt gerade ab als wir ankommen aber mit der nächsten sind wir noch dabei, gerade so. Das ging also eigentlich recht gut. Dann dauert es schon etwas von Le Verdon weg zu kommen und zur Autobahn zu kommen. Hier geht dann schon bald gar nichts mehr. Stau soweit das Auge schaut. Ferienende, was haben wir uns da wohl auch gedacht. Wir schaffen es also in der ersten Etappe nur bis Orléans. Dort suchen wir uns ein kleines Hotel außerhalb der Stadt. Geschafft, wir finden ein Drei-Bett-Zimmer in einem Comfort-Hotel. Dann fahren wir in die Altstadt, die wir 2006 schon einmal besucht haben. Wir finden die Straße mit den vielen Kaffees und Bars bald. In der Banana Bar gibt es dann Cocktails und nochmals französische Spezialitäten wie Salami, Käse, Speck und Oliven. Ein schöner letzter Abend in Frankreich. Denn am nächsten Morgen heißt es nach einem guten Frühstück nur noch fahren bis wir in München angekommen sind. Micha muss ja morgen wieder zur Arbeit. Ich habe noch eine Woche mit unserem Kind in seinen letzten Ferien bevor die Schule beginnt.