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Prag Juni 2006 – Fußballweltmeisterschaft

Fussball In Deutschland ist seit einigen Tagen das totale Fußballfieber ausgebrochen, es ist der Sommer 2006 die Fußballweltmeisterschaft hat begonnen. Gestern hat Deutschland gegen Polen 1:0 gewonnen! Der Hirschgarten in München war super voll und die Leinwand kaum zu sehen. Wir flüchten nun für ein paar Tage ins goldene Prag.

Anreise

Nach einigem hin und her haben wir uns doch entschieden mit dem Auto nach Prag zu fahren. Für den Zug war die Entscheidung etwas spät und der Flug war nun auch nicht mehr günstig zu haben. Aber so schlimm ist die Autofahrt eigentlich nicht. Fast alles Autobahn und an der Grenze ist auch nicht so viel los. Hier tauschen wir erst einmal ein paar Kronen und kaufen die Vignette für Tschechien. Wir überqueren die Grenze bei Waidhaus, sind also über Regensburg gefahren.

 

Unser Hotel – Club Dante Alighieri oder Athena Palace Unser Hotel über Venere gebucht befindet sich wohl gerade im Umbruch. An der Tür steht einmal Club Dante Alighieri und auf der anderen Seite Athena Palace.

Karlsplatz

Nun gut uns soll das egal sein es ist nahe dem Karlsplatz in der Neustadt. Der Service ist etwas langsam aber sonst paßt eigentlich alles. Die Zimmer sind echt nett und das Frühstück ausreichend. Nach dem Check-Inn laufen wir erst einmal los. Das Auto steht in der Garage des Hotelbesitzers gut weggeschlossen. Ob das so nötig ist? Auf alle Fälle gibt es hier kaum Parkplätze und eigentlich wollen wir die Stadt ja auch ohne erkunden. Micha war vor vielen Jahren schon einmal in Prag und hat somit noch grobe Vorstellungen wo es überall hingehen soll.

Auf zum Karlsplatz und zum Wenzelsplatz!  Dann zieht uns natürlich als Wahlmünchner auch der Biergarten des U Fleku an. Da gibt es Bier und Würstchen.

 

 

 

 

 

 Karlsbrücke – Wenzelplatz

Am Abend durch die Altstadt Ich will nun aber die berühmte Karlsbrücke sehen! Wir gehen über den Wenzelsplatz und den Altstädter Ring Richtung Moldau und Brücke. Auch hier stehen überall Leinwände bzw. Plasmafernseher auf den Plätzen und in den Restaurants wegen der Fußball-WM. Noch ist ja wohl Tschechien mit dabei. Immer wieder bewundern wir die wunderschönen Häuser hier. Wir stehen auch vor dem Stolz der Altstädter, der astronomischen Uhr und schauen uns mit vielen anderen Touristen das Männleinlaufen an.

Der Altstädter Ring wird von Teynkirche St. Nikolaus und Palais Golz-Kinsky dominiert oder halt vom Fußballspiel zur Zeit. Die Brücke ist schon in die Dämmerung getaucht und es sind Unmengen von Menschen hier. Die älteste Brücke der Stadt mit den 30 Heiligenfiguren hat aber auch ein tolles Flair zu dieser Zeit. Überall werden Kleinigkeiten angeboten und kleine Kunststücke vorgeführt. Es ist bedeckt und recht schwülwarm. Die heißen Tage des Sommers beginnen langsam. In der Nähe unseres Hotels gibt es noch ein tolle Braustube mit gutem Bier – wie fast überall hier. Aber dieses hat eigenartige Geschmacksrichtungen wie z. Bsp. Kirsch.

 Architekturbummel

Tag zwei in der goldenen Stadt an der Moldau Wir beginnen unseren Tag im kleinen botanischen Garten ganz in der Nähe unseres Hotels. Der ist ganz nett aber bei der Reise nicht zwingend. Dann sehen wir uns die Kubistischen Häuser von Josef Chochol an. So etwas gibt es nur in Prag. Keine schlechte Idee dieser Kubismus – eine Stilrichtung der modernen Kunst, die sich mit abstrakten Formen beschäftigt. Ob es wohl drinnen auch so aussieht? Wir können das leider nicht herausfinden. Die Häuser liegen am Fuße des Vysehrad-Hügels. Entlang der Donau gehen wir dann bis zu dem Tanzenden Haus oder auch ‚Ginger und Fred‚, Architektur noch moderner und etwas umstritten aber schön anzusehen. Wir gehen weiter in die Altstadt bis zum nächsten Beispiel des Kubismus. Zum Haus ‚zur schwarzen Mutter Gottes‘ von Josef Gocar. Museum und Cafe werden wir später erkunden.

Wir essen traditionell Gulasch mit Knödeln auf dem Altstädter Ring. Im Jugendstil erglänzt das Repräsentations- oder Gemeindehaus. Hier gibt es einen Cafe. Die Kirche Maria Schnee wäre wohl die größte Kirche Prags geworden, wäre sie fertiggestellt worden. Die Hussitenkriege haben dies jedoch verhindert. Eine kurze Pause vom Großstadt-Gedränge kann man im kleinen Garten bei der Kirche einlegen. Dann wieder ab ins Getümmel auf den Wenzelsplatz und anschließend Erholung im Hotel. Irgendwie ist aber das Servicepersonal etwas langsam, egal so schlimm sieht es ja nicht aus hier.

 Hradschin

Auf zum Hradschin Am Abend gehen bzw. fahren wir mit der U-Bahn zum Dom und zur Festung. Es ist schon etwas spät. Also zwar alles eher geschlossen aber herrlich ruhig. Wir schlendern durch die Gärten und bestaunen die Festungsanlagen sowie den alles überragenden Dom. Einen kurzen Blick in die Goldgasse erhaschen wir ebenfalls. Tagsüber ist es hier sicher so voll, dass man kaum von einer zur anderen Seite schauen kann. Jetzt ist es recht verlassen nur noch ein weiteres Pärchen macht ein paar Fotos von den hübsch anmutenden kleinen bunten Häusern aus dem 16. Jh. Damals die Unterkunft eher ärmlich und hauptsächlich für Goldschmiede, Goldhändler und Burgschützen, heute Souvenirläden und Kaffees. Wir erkunden noch ein wenig die königlichen Gärten und haben einen tollen Blick über Prag bis es dann langsam abwärts geht.

Vor dem Wallenstein Palais gibt es im Barock-Garten ein kleines Konzert. Hier verweilen wir ein wenig bevor wir durch die Kleinseite schlendern unterwegs einen Cocktail schlürfen, zur Kampa-Insel gehen und mal wieder über die Karlsbrücke flanieren mit unzähligen anderen.

 

 

 Tag der offenen Tür

Tag drei in Prag Heute wir es wieder viel Kultur geben. Wir machen uns auf durch die Altstadt zur Josefstadt und ins Kloster-Agnes. Hier ist heute Tag der offenen Tür. Wir gönnen uns ein Blick ins Innere von Prags ältestem gotischen Bauwerk. Wir befinden uns nun also im jüdischen Viertel. Nach dem Kloster begeben wir uns zur Altneusynagoge, zum Staatlichen jüdischen Museum und zum Rudolfinum. Aber ein paar Blicke von außen sollen uns genügen.

Der Alte jüdische Friedhof ist hier auch gelegen aber geschlossen zumindest im Moment. Wir machen Rast im Kaffee Kafka – ein berühmter Schriftsteller Prags. Ich lese später sein Werk ‚Die Verwandlung‘ was mich nun nicht zum Kafkaliebhaber werden lässt. Es ist doch ein ziemlich eigenartiger Stil zu Schreiben.

Wir fahren dann mit dem Boot zur Kampa-Insel und kommen direkt in ein Volksfest. Böhmische Trachten sind zu sehen und Böhmische Musik zu hören. Auf einer kleineren Insel etwas weiter Richtung Neustadt finden Konzerte statt, die hier aber eintrittspflichtig sind.

 

 

 

Lange Nacht der Museen

Heute haben fast alle Museen bis spät in die Nacht geöffnet und auch fast alle gratis. Nachdem wir aber vor der Bibliothek schon eine Weile mit vielen anderen gewartet haben und dann nur ein paar Wenige eingelassen werden, geben wir hier auf. Dafür geht es auf den Altstädter Brückenturm an der Karlsbrücke mit tollem Blick auf die Brücke.

Hradcany Mit der Bahn fahren wir dann wieder zum Hradschin rauf. Der Dom hat leider zu aber wir kommen in den Alten Königspalast hinein mit dem Wladislaw-Saal, der ein ganzes Stockwerk einnimmt und sehr beeindruckend ist. Wir besuchen die Nationalgalerie im Sternberg-Palast mit Werken italienischer, deutscher und niederländischer Maler des 14.-18. Jahrhunderts. Mit dem Bus geht es dann noch zum Belvedere-Garten und zur Renaissance-Residenz.

 

 

 

 

Petrinhügel

und andere Teile der Stadt Heute wird es grüner. Wir besteigen den Petrin-Hügel. Die Zahnradbahn ist leider außer Betrieb. Aber es tut uns gut ein wenig im Grünen zu laufen. Es geht durch Wald und Weinberge die schon seit dem 12. Jh. bestehen. Zwischendurch gibt es eine Erfrischung mit tollem Blick über Prag. Auf dem höchsten Punkt kommen wir am Mini-Eiffelturm an. Der Wurde 1891 zur Landesausstellung errichtet, ganz nett. Die Barockkirche St. Laurentius ist in die ‚Hungermauer‘ (erbaut um Hungernden Arbeit zu geben) eingepasst. Wir amüsieren uns dann noch im Spiegelkabinett und bewegen uns dann wieder langsam abwärts in die Stadt. Am Nachmittag machen wir uns auf nach Vinohrady.

Wir sehen aus etwas Entfernung den Fernsehturm und näher die Herz-Jesu-Kirche. Aber eigentlich sind wir auf der Suche nache ein paar Häusern der Sezession- Prager Jugendstil. Schnell werden wir fündig und entdecken wirklich hübsche Details an den Bauwerken. Das zweitgrößte Gebäude der Sezession ist der Hauptbahnhof von Prag. Auch diesem statten wir einen Besuch ab. Besonders toll ist hier die Kuppel. Abends wollen wir dann wieder einen Cocktail trinken auf der Kleinseite und landen mitten in einer Party der tschechischen Telekom. Die Drinks sind dann auch noch gratis. Super! Und es gibt ein Spiel mit dem Feuer der Barmixer, was nicht ganz perfekt gerät.

 Kubismus

Letzter Tag Heute widmen wir uns wieder dem Kubismus. Wir gehen zum Haus ‚Der schwarzen Mutter Gottes‚, sehen uns hier eine kleine Ausstellung an und setzen uns ins Cafe. Ist wirklich mal was Anderes und sieht gut aus. Wir bummeln noch einmal durch die Altstadt am imposanten oder monströsen Jan-Hus-Denkmal vorbei und nehmen einen Blick in die St. Niklas-Kirche. Dann machen wir noch einen Altstadtmarkt aus der schön bunt ist und kaufen ein wenig ein. Rast machen wir im Svejk-Restaurant auf ein Bier. Abends aber dann doch genug von deftigem Gulasch und Knödeln landen wir auf der Kleinseite in einem Grillrestaurant erster Klasse. Das Flambieren wird hier mit Feuerlöscher und Blaulicht zelebriert und die Steaks sind köstlich. Danach machen wir noch ein paar Bilder von der Karlsbrücke bei Nacht.1

Rückfahrt nach München

Am nächsten Tag geht es wieder zurück nach München. Wir fahren noch an der Festung Karlstejn 40 km von Prag vorbei. Diese gehört wohl zu den bekanntesten Festungen Tschechiens und ist auch recht beeindruckend. Vor allem wohl auch ein toller Platz zum heiraten. Wir sehen hier gleich zwei Brautpaare. Die Restaurant sind typische Ausflugsziele.

Von Silke

wohnt in München

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